Seminarwoche "Wiederentdecktes Europa"

Durch die deutsche und europäische Teilung von 1945 bis 1989 waren manche ostmitteleuropäische Regionen aus dem Bewußtsein einer breiten deutschen Öffentlichkeit entschwunden, obwohl die deutsche Geschichte und Kultur mit diesen Landschaften über Jahrhunderte eng verbunden war. Weite Teile Ostmitteleuropas sind seit dem Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges von deutschen Stadtbewohnern, Händlern, Handwerkern, Arbeitern und dörflichen Siedlern geprägt gewesen. Es werden einige dieser Regionen (Oberschlesien, Teschener Schlesien u.a.) sowie ihre Geschichte und Gegenwart wiederentdeckt. Es soll das jahrhundertelange Zusammenleben von Deutschen, Polen bzw. Deutschen und Tschechen in (ehemals) gemeinsamen, multikulturellen Siedlungsgebieten sowie das gewaltsame Ende dieses Zusammenlebens aufgezeigt werden. Es werden aber auch Neuanfänge, Partnerschaften und Initiativen in der Gegenwart zwischen Deutschen und Angehörigen der östlichen Nachbarvölker vorgestellt, genauso wie die Situation der verbliebenen Deutschen, deren multiple Identitäten und Lebenswelten.

Als Referenten haben ihre Teilnahme zugesagt:

• Dr. Andreas Wiedemann, Prag: Wiederentdecktes Europa - Tschechien entdeckt seine multinationale Geschichte und Über den Umgang mit belasteter Vergangenheit in der Tschechischen Republik;
• Dr. Robert Luft, Senior Researcher des Collegium Carolinum, München: Das Teschener Schlesien - eine unbekannte Region zwischen Nationalstaaten;
• Norbert Rasch, Oppeln/Opole: Die Wiederentdeckung der deutschen Minderheit in Polen nach 1989;
• Marcin Wiatr, Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, Braunschweig: Oberschlesien in polnischen Geschichtsbüchern nach 1989. Zum aktuellen Stellenwert transnationaler Regionalgeschichte in Polen;
• Dr. Zdenek Kravar, Bezirksarchiv Troppau/Opava: Multiethnisches Ostsudetenland - das Leben an der mährisch-schlesischen Grenze im Verlauf eines Jahrhunderts;
• Dr. Branislav Dorko, Bezirksarchiv Jägerndorf/Krnov: Alltagsleben in sprachlich und ethnisch gemischten Regionen am Beispiel der Familie Schilder aus Frei Hermersdorf;
• Melanie Mehring, Ratingen: Museen als "Erinnerungsorte" - Möglichkeiten internationaler Zusammenarbeit;
• Dr. Jan Capec, Pardubitz/Pardubice: Polnisch-tschechische Beziehungen
• Min. Dir. Paul Hansel, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, München: Die Beziehungen des Freistaates Bayern mit Ost- und Südosteuropa.

Die Tagung beginnt am Sonntagnachmittag mit dem gemeinsamen Kaffeetrinken und ist am folgenden Freitag mit dem Frühstück zu Ende. Die Teilnahme kostet für Teilnehmer aus der Bundesrepublik 150,00 Euro zuzüglich Kurtaxe (8,50 Euro) und ggf. EZ-Zuschlag (30,00 Euro für den gesamten Zeitraum) und beinhaltet Unterkunft und Verpflegung. Für Studierende und Teilnehmer aus den östlichen Nachbarländern gilt ein Sonderpreis von ca. 38,50 Euro. Bitte melden Sie sich umgehend, spätestens bis zum 4. August 2013, bei uns an. Tagesgäste aus der Region sind willkommen! Auf der Homepage kann der genaue Programmablauf eingesehen werden.

Anmeldungen und Anfragen sind unter dem Stichwort: "Wiederentdecktes Europa" ab sofort möglich an: "Der Heiligenhof", Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Fax: 0971/7147-47 oder per Mail an: hoertler@heiligenhof.de

(Quelle: Veranstalter)