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Kriegsverbrechen: Tragische Erinnerungsorte in Nordböhmen

Eine Ausstellung in Ústí nad Labem informiert über deutsche und tschechische Kriegsverbrechen

Die historische Wahrheit ist ein Konstrukt. Zu diesem Schluss kamen die Schüler aus fünf Gymnasien der Region Ústí nad Labem (Aussig), die an dem Projekt „Tragische Erinnerungsorte einer Region“ („Tragická místa paměti jednoho regionu“) teilnahmen und vor zwei Wochen die gleichnamige Ausstellung eröffneten.

Die Ergebnisse der Klassen sind noch bis zum 30. Juni in der St. Adalbertkirche in Ústí nad Labem zu sehen. Jede Gruppe hat einen Teil der im Altarraum ausgestellten Informationstafeln gestaltet. Die Fotografien und Quellenausschnitte, die darauf mit ausführlichen Hinweisen beschrieben sind, wählten die Schüler selbst aus.

Begleitet von den Projektträgern, der tschechischen Bürgerinitiative „Antikomplex“ und der Forschungseinrichtung „Collegium Bohemicum“, hatten sich die 18- bis 19-Jährigen in den vergangenen 15 Monaten mit der Aufgabe auseinandergesetzt, die Ereignisse, die sich zwischen 1938 und 1945 in Ústí abspielten, zu rekonstruieren.

Mit ihrer Fokussierung sowohl auf die von den Nationalsozialisten begangenen Verbrechen als auch auf die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Region ist den Gymnasiasten die reflektierte Darstellung eines Ausschnitts deutsch-tschechischer Geschichte gelungen.

Tragische Erinnerungsorte der Region 1938-1945, bis 30. Juni, St. Adalbertkirche, Hradiště 4, Ústí nad Labem, geöffnet: täglich außer montags 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei. (Quelle: Prager Zeitung, Isabelle Daniel)

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