ARCHIV Euroregion Elbe/Labe: In Sebnitz wird jetzt intensiv am Lückenschluss nach Böhmen gebaut
   
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In Sebnitz wird jetzt intensiv am Lückenschluss nach Böhmen gebaut

Auf dem Bahnhof Sebnitz drehen sich die Bagger, sind die Weichen nun unwiderruflich für den lang erhofften Lückenschluss in Richtung böhmisches Dolníi Poustevna gestellt. Ab August 2014 sollen nach den Planungen von DB Netz AG und Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) moderne Niederflurtriebwagen der Tschechischen Staatsbahn CD auf ihrem Weg von Rumburk nach Bad Schandau und weiter nach DÄ›Ä?ín das sächsische Sebnitz grenzüberschreitend passieren.

Nach dem ersten Spatenstich mit viel Prominenz am 3. April in Sebnitz schließt die Firma Königbau aus Kesselsdorf die Eisenbahnbrücke in der Sebnitzer Blumenstraße noch in diesem Monat ab. Dann geht es los mit dem Aufbau des etwa 600 Meter langen Verbindungsgleises in Richtung Grenze. Dort wartet auf tschechischer Seite seit zwei Jahren das fertiggestellte Gleis auf seinen "deutschen Anschluss". Noch im August stellt auf dem Bahnhof Sebnitz die Dessauer Gleis- und Tiefbau GmbH das neue Gleis 5 fertig. Der dazu notwendige Inselbahnsteig wird barrierefrei gestaltet. Im Südkopf des Bahnhofes ist noch eine Weiche für die Ein- und Ausfahrt Richtung Bad Schandau einzubauen.

Liegt das Gleis nach Dolní Poustevna, folgen die Arbeiten an den Leit- und Sicherungsanlagen, die unerlässlichen eisenbahntechnischen Abnahmen sowie notwendige Probefahrten. Die Baukosten von rund 2,8 Millionen Euro trägt fast komplett der Bund, der Zweckverband Oberelbe bringt seinen Eigenanteil von 87 000 Euro ein.

Tatsächlich prognostiziert eine aktuelle Studie für die Sebnitztalbahn eine Steigerung der täglich erreichbaren Fahrgastzahlen von gegenwärtig 230 auf beachtliche 1100. Erwartet wird ein erhöhtes touristisches Aufkommen in der strukturschwachen Grenzregion. Für die Einwohner im "Schluckenauer Winkel" ergeben sich erhebliche Zeiteinsparungen bei der Bahnfahrt in ihre Kreisstadt DÄ›Ä?ín.

Fast 70 Jahre müssen die Bewohner beiderseits der Grenze nun schon auf den eigentlich recht unproblematischen Lückenschluss warten. Doch scheinbar unüberwindbar waren die Hindernisse - wie mangelnder politischer Wille, Zweifel an der Perspektive der Sebnitztalbahn und fehlende Finanzierung.

Erst im Jahr 2006 konnte der Wiederaufbau der Strecke zwischen dem Kreis DÄ›Ä?ín und dem VVO vertraglich vereinbart werden. Am 19. Juli 2012 wurde der Bau- und Finanzierungsvertrag von Vertretern der DB Netz AG und dem VVO unterzeichnet. Dabei gab der VVO auch die unabdingbar geforderte Garantie auf Bestellung von Zugleistungen über die nächsten 20 Jahre nach Betriebsaufnahme ab. (Quelle: DNN online)

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